- 5717 - 1336. Oktober 8. Klarenkranst (act. in Cranstow). fer. terc. infra oct. b. Franc. Konrad v. Borsnicz, Hptm. des Bresl. Landes, bek., daß er auf Bitten des ehrw. Vaters, des (nicht gen.) Abtes des Marienkl. a. d. Sande b. Bresl., u. des fürsichtigen Mannes Cristanus, Prokurators des Klarissinnenkl. ebendaselbst, da zwischen beiden Kl. wegen des Waldes in Cranstow (Kranst, Marienkranst u. Klarenkranst, Kr. Breslau), der der hzgl. Wald genannt wird, Streit entstanden war, die Bauern u. Einwohner der umliegenden Dörfer Wustindorf (Wüstendorf), Steyn (Steine), Nadelicz (Nädlitz), Myleshicz (Meleschwitz), Cindal (Zindel), Czirne (Tschirne) u. Quothowicz (Kottwitz) [Kottwitz liegt jetzt auf dem linken Oderufer. Aus dieser Angabe darf man wohl entnehmen, daß 1318 K. noch auf dem rechten Oderufer lag, die Oder also südlich von K. ging (die heutige schwarze Lache, vgl. Leonhard, Der Oderstrom etc. S. 34)] habe zusammenrufen lassen, um sie darüber zu verhören. Diese sagten auf Eid u. Ehre einstimmig aus, daß zwischen dem gen. Dorfe Cranstow u. dem erwähnten Hzgswald zu keinen Zeiten Grenzen gewesen seien, sondern daß der Bresl. Hzg in diesem Walde immer seine eigenen Waldhüter zum Holzverkauf gehalten hätte [suos proprios habuerit forestarios seu lucarios, lingna ex ea vendentes]; aber der gen. Abt u. sein Kl. hätten für ihre Gehöfte (sc. zu Marienkranst) das benötigte Brenn- u. Bauholz aus diesem Walde erhalten u. mit einem Vier- oder Sechsgespann herausholen lassen, dagegen hätten die Bauern u. Bewohner von gen. Dorfe Cranstow Heu dort gemacht u. das Gras erhalten, gleichfalls aus Gunst des gen. Hzgs u. mit seiner besonderen Erlaubnis, wie ihre darüber erhalt. Urkk. klar aussagen. Z.: H. Albert v. Pak, Ritter, Joh. Colmas, Peczco der junge (iuvenis) Tute u. Luthco Culpe, Notar des Bresl. Landes. Bresl. Staatsarch. Urk. Klarissinnen Bresl. 84. Orig. Perg. m. d. bek. FürstentumsSiegel an Pergamentstr. [Auf dem Rücken gleichzeitiger Vermerk: Littera de Kransta und dahinter verlöscht von späterer Hand eine unleserliche Notiz, darunter von anderer späterer Hand: Quedam recognicio super silvam Cransta et villam Cransta. Daneben von anderer späterer Hand des XVI. Jahrh.: Desir briff bekent eine berichtunge czwischin desim closter und dem apte czu unser libin frawen off dem zande um dy grenicz czwischin dem dorffe Cranstaw und dem furstlichin walde do selbist]. Gleichzeitige Abschr. ebendas. im Bresl. Laudb. A, fol. 25 u. i. Kopialb. des Klarenstifts Rep. 135 D 23 fol. 75. Angef. bei Heyne, Gesch. des Bistums Bresl. I, 869. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke. |